Warum Politiker lügen?

Zulatzt in einem Gespräch fragte mich jemand, warum Politiker lügen? „Wie kann ich nun neutral betrachten, was draußen in dem System los ist? – darf ich nicht sagen: Die Politiker lügen? – Dabei belügen sie uns doch, das ist Fakt!“ – fuhr er fort. Meine Antwort war: „Du darfst es sagen, aber es ist wichtig zu sehen, dass das, was ich außen sehe, immer mit mir zu tun hat.“ „Heißt es, Ich lüge auch?“-  fragte er weiter.

Nein, das heißt, dass ich mit diesem Thema zu tun habe. Lüge entsteht, wenn bestimmte Erwartungen da sind, oder wenn ich glaube, es wird von mir etwas erwartet. Gleichzeitig weiß ich, dass ich diese Erwartung nicht erfüllen kann. Ich möchte aber geliebt sein und glaube, ich werde nicht geliebt, wenn ich die Erwartungen nicht erfülle. Also Lüge entsteht aufgrund von Erwartungen und dem Glauben ich kann diese Erwartungen nicht erfüllen. So fängt das Kind zu lügen an.

Erwartungen erfüllen um geliebt zu sein

Das Kind hat sonst keinen Grund zu lügen. Und genauso ist es, wenn wir erwachsen sind. Warum Politiker lügen, hat einen ähnlichen Grund. Sie wollen geliebt und neu gewählt werden. Also sie trachten danach, was die Masse von ihnen erwartet. Gleichzeitig können Politiker nicht anderes sein, als das Volk, die Masse über sie denkt. Und wenn die Masse denkt „ich werde nur belogen, oder die Politiker lügen nur“, dann wird es nur Politiker geben die lügen. Es kann kein anderer Politiker auf die Bühne kommen, wenn das ganze Volk daran glaubt, wir werden von denen belogen.

„Also dann machen wir das alles? – Aber ich glaube, dass es inzwischen auch ganz viele andere Menschen gibt, die es anders wollen und es funktioniert nicht – verstehe ich nicht.“

Weil die „kritische Masse“ der Menschen, die bewusst und anders denken noch nicht erreicht ist. Nach dem wir ein System erschaffen habe mit dem, was wir immer geglaubt haben im Kleinen wie auch im Großen, können wir dieses nur verändern, wenn wir die Glaubenssätze ganz bewusst zurückziehen und löschen. Im Kleinen wie auch im Großen. Dies erfordert von uns, als Einzelpersonen, dass wir an uns selbst arbeiten, aber auch, dass wir anderen Menschen helfen, ihre Glaubenssätze bei sich zu verändern. So kann die Masse wachsen. Die Masse kann erst wirklich wirken, wenn diese kritische Masse, oder Menge erreicht ist.

Oft sind es aber die eigene Erwartungen an uns selbst, die uns daran hindern die Wahrheit zu sehen. Wir lügen uns selbst an, weil wir uns Maßstäbe gesetzt haben, wie wir sein oder gesehen werden wollen.

Jede Einzelne trägt mit jedem kleinen Schritt bereits zu Veränderung bei

Aber wenn es jetzt von 1000 Menschen nur 10 sind, die an sich arbeiten und ihre Glaubenssätze verändern, heißt es nicht, dass die Welt sich nicht verändert. Jede Einzelne trägt mit jedem kleinen Schritt bereits zu Veränderung bei. Es ist schmerzhaft zu erkennen, dass wir die Welt, die wir sehen, selbst kreiert haben. Die Frage warum Politiker lügen wird keine Frage mehr, wenn jedermann und frau aufhört sich selbst zu belügen.

Unsere Projektionen bewusst zurückzunehmen heißt es zu sehen und anzuerkennen, dass wir es getan haben. Auch wenn es weh tut! Erst dann kann etwas verändert werden. Vielleicht kennst du den hawaiianischen Heilungsmethode und Vergebungsritual Hoʻoponopono? Die Geschichte des Arztes, der um Vergebung gebeten hat, weil er den Umstand der Kranken kreiert hatte? … Und die Kranken wurde geheilt. Es hat funktioniert. Nur wir müssen daran glauben und tun. Vor allem tun. Wenn mein Tun meiner Erkenntnis nicht folgt, wenn ich es nicht tue, dann habe ich es auch nicht erkannt. Ich habe vielleicht etwas verstanden, aber es ist nur eine Erklärung für meinen Verstand. Wenn diese Erkenntnis so tief in mich sinkt, dass ich daraus handle, dann verändert sich die Welt um mich herum.